
Predigtreihe #beziehungsweise: jüdisch und christlich
„Wir trinken auf das Leben! Purim/Karneval“
Kantorin Esther Hirsch, Pfarrer Martin Germer, Helmut Hoeft (Orgel)
am 25. Februar ab 18 Uhr auf www.gedaechtniskirche-berlin.d...
Purim, in diesem Jahr am 25. und 26. Februar, ist das fröhlichste Fest im Judentum, mit Spielen und Verkleiden für die Kinder und für die Erwachsenen sogar mit dem Gebot, reichlich Wein zu trinken. Esther Hirsch, Kantorin in der Charlottenburger Synagogengemeinde Sukkat Schalom, wird davon erzählen und singen. Dabei wird sie auch an den bitter ernsten Hintergrund dieses Festes erinnern, der im biblischen Buch Esther zu finden ist: Haman, Wesir beim Perserkönig Achaschwerosch (= Xerxes), plant die Ermordung aller jüdischen Menschen im persischen Reich. Doch Esther, die Königin Persiens, vereitelt diesen Plan. Diese Geschichte wird jedes Jahr wieder im Original gelesen; das teils historische, teils legendäre Ereignis spiegelt die Erfahrungen jüdischer Menschen durch die Zeiten hindurch. Dankbare Lebensfreude im Gedenken an die Errettung aus tödlicher Gefahr: so wird Purim ausgelassen gefeiert. Welche Bedeutung haben im Vergleich hiermit die Traditionen von Karneval und Fastnacht als ursprünglich klar christliches Brauchtum? Die biblische Lesung aus dem Hohelied der Liebe am Sonntag Estomihi, direkt vor dem Rosenmontag, steht im Hintergrund so mancher Karnevalsmotive. Auch wenn die Rosenmontagsumzüge am Folgetag nicht stattfinden konnten und auch die Purimfeste allenfalls in ganz engem Familienkreis möglich waren, ist der Vergleich reizvoll.